Ab November 2026
Es beginnt ganz unscheinbar. Auf dem Plateau von Langres in Zentralfrankreich sickert ein wenig Wasser aus dem Boden. Kein rauschender Strom, kein dramatischer Ursprung – nur ein kleines Rinnsal, das sich seinen Weg bahnt. Doch dieses stille Wasser ist der Anfang von etwas Großem: der Maas, einem Fluss, der über 950 Kilometer hinweg Landschaften formt, Städte verbindet und Geschichten erzählt. Sie fließt durch Verdun, wo einst beide Ufer Zeugen grausamer Schlachten des Ersten Weltkriegs waren. Weiter nördlich windet sie sich in eleganten Schleifen durch die französischen Ardennen, eine Region voller wilder Schönheit und stiller Wälder. In Belgien streift die Maas durch abwechslungsreiche Landschaften, vorbei an Städten wie Dinant, Namur und Lüttich – Orte, die mit ihren Felsen, Festungen und Fassaden die Fantasie beflügeln. Die Maas ist hier nicht nur ein Fluss, sondern eine Begleiterin, die sich harmonisch in die Umgebung fügt. Zwischen Belgien und den Niederlanden zieht sie eine Linie – nicht streng, sondern sanft, wie eine natürliche Vereinbarung. In den Niederlanden tragen viele Städte und Dörfer ihren Namen. Hier wird besonders deutlich, wie die Bewohner ihrer Ufer sich die Maas auf vielfältige Weise zunutze gemacht haben. Hinter dem Naturgebiet Biesbosch geschieht etwas Besonderes: Das süße Wasser der Maas trifft auf das salzige Wasser der Nordsee. Bei der Haringvliet-Schleuse, ein technisches Meisterwerk, vermischen sich die Elemente. Hier endet die Reise der Maas. Nicht abrupt, sondern würdevoll, nach all den Kilometern, Begegnungen und Wandlungen. Ihr Lauf ist bezaubernd, manchmal herrisch und enthüllt vor allem Geheimnisse in abwechslungsreichen und faszinierenden Gefilden. Dieser Vortrag ist ein Versuch, all dies nicht einfach vorbeiziehen zu lassen. Es fühlt sich an, als könnten wir die Zeit anhalten, die Schönheit festhalten und die Reise der Maas immer wieder neu erleben.Dieser Beitrag ist auch verfügbar in: Holländisch

